Heimat- und Ortsverein
Bad Köstritz e.V.
Archiv - Hans Settegast
Hans Settegast in Bad Köstritz
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†
Prof. Dr. Hans Ewald Settegast, Gelehrter (Dr. phil.),
Gründer und Direktor der Höheren Gartenbauschule in
Köstritz
* 04.07.1852 in Oszkarten (Memelgebiet / Litauen)
03.07.1936 in Bad Köstritz
Der
aus
Oszkarten
/
Memel
(Ostpreußen)
stammende
Settegast
studierte
in
Königsberg,
Berlin
und
Tübingen.
Nachdem
er
in
Tübingen
sein
Studium
am
18.07.1878
als
„Dr.
phil.“
beendete,
begab
er
sich
anfangs
nach
Brandis
bei
Leipzig
(Lehrertätigkeit),
danach
nach
Bad
Ronneburg
(1881
Gründung
einer
privaten
landwirtschaftlichen
Lehranstalt)
und
schließlich
1886
nach
Köstritz,
um
hier
junge
Landwirte
–
und
in
Köstritz
auch
Gärtner
–
mit
theoretischem
Wissen
zu
ihren
Fachgebieten als Lehrender auszurüsten.
Auf
Drängen
von
Rudolf
Zersch
gründete
Dr.
Hans
Settegast
im
Frühjahr
1886
sein
Institut
zur
theoretischen
Ausbildung
und
eröffnete
im
Herbst
des
gleichen
Jahres
im
heutigen
Palais
eine
„Obst-
und
Gartenbauschule“.
Die
sehr
gute
Unterstützung
der
Lehranstalt
durch
Rudolf
Zersch
und
das
hohe
Engagement
von
Hans
Settegast
führten
dazu,
dass
die
spätere
„Höhere
landwirtschaftliche Lehranstalt“ zu den bedeutendsten in Deutschland gehörte.
1895
folgte
die
Gründung
des
„Garten-
und
Obstbauvereins
für
das
Fürstentum
Reuß
j.L.“
mit
Sitz
in
Köstritz.
In
den
folgenden
Jahren
wurden
erste
Techniker-Kurse
für
die
Gärtnerausbildung
angeboten.
Einer
der
bekanntesten
Studierenden
war
der
spätere
Gartenbauinspektor
Paul
Wallbaum.
1903
und
1905
erbaut
Settegast
ein
neues
Institut
mit
Lehrgarten
und
Internatsgebäude
am
Ausgang
des
Ortes
Köstritz
in
Richtung
Caaschwitz,
heute
das
Gebäude
der
Köstritzer
Regelschule und eine Einrichtung für betreutes Wohnen.
1910
wird
die
Lehranstalt
für
Gartenbau
in
Köstritz
von
der
Reußischen
Regierung
zur
„Höheren
Gärtner-Lehranstalt“
erhoben.
Die
Techniker-Ausbildung
erweiterte
sich
auf
4
Semester
und
ein
Jahr
später
erhielt
der
Direktor,
Dr.
Hans
Settegast,
das
Prädikat
„Professor“
auf
Grund
des
25-
jährigen Bestehens seines Institutes verliehen.
Aus
33
deutschen
Provinzen
und
21
verschiedenen
Staaten
Europas,
Amerikas
und
Asiens
besuchten
Schüler
die
Gärtner-Gehilfen-Ausbildung
bzw.
das
Gärtner-Technikum
der
„Höheren
Gärtner-Lehranstalt“
in
Köstritz.
Jedes
Jahr
verließen
gut
ausgebildete
Absolventen
der
Fachrichtungen
„Gartenbau“
und
„Landwirtschaft“
die
Schule.
Sie
hatten
ein
fundiertes
theoretisches und praktisches Wissen (u.a. von den Zersch‘schen Gütern).
1923
geht
das
gesamte
privat
geleitete
„Institut
Settegast
mit
der
„Höheren
Lehranstalt“
in
Folge
der
negativen
ökonomischen
Auswirkungen
des
1.
Weltkrieges
in
den
Besitz
der
Gemeinde
Köstritz
über.
Nach
über
40
Jahren
gibt
Prof.
Dr.
Settegast
die
Leitung
der
Ausbildungsstätte
1927
ab
und
geht
in den verdienten Ruhestand. Nachfolger im Amt wird Obstbauinspektor Curt Meymund.
1934
wird
die
Lehranstalt
neu
profiliert
und
von
der
„Landbauernschaft
Thüringen“
übernommen.
Damit wird sie erstmalig staatliche Ausbildungsstätte.
1936
stirbt
Prof.
Dr.
Settegast
und
wird
unter
großer
Anteilnahme
der
Bevölkerung
auf
dem
Bad
Köstritzer Friedhof beigesetzt.
1943
wird
die
Gärtnerausbildung
kriegsbedingt
ausgelagert,
Bad
Köstritz
wird
Lazarettstadt,
die
Schulgebäude
werden
dazu
verwendet.
Der
„Höhere
Lehrgang“
mit
Gartenbauinspektor
Paul
Wallbaum wird nach Posen verlagert.
Die
Settegast’sche
Lehranstalt
ist
nach
1945
in
die
heutige
Fachschule
für
Gartenbau
in
Erfurt
aufgegangen.
Das
Gebäude
in
Bad
Köstritz
wird
seit
1947
als
allgemeine
staatliche
Schule
genutzt
und
wurde
1965
baulich
verändert.
Die
Regelschule
in
Bad
Köstritz
trägt
jetzt
wieder
den
Namen
„Hans Settegast“.